(Bild: Bizarr - Das Kompendium)
Die Illustrative bot auch dieses Jahr mal wieder einen wunderbaren Überblick über die zeitgenössische Illustrationsszene und zeigte eine Menge schöner Bilder, die, hätte man sie auch im Kontext, also z.b. dem zu begleitenden Text gezeigt, auch mehr als schöne Bilder hätten sein können. Wirklich gute Illustrationen zeichnen sich für mich dadaurch aus, dass sie dem eine Einheit mit dem illustrierten Thema bilden, es inhaltlich stützen und begreifbar machen.
Ein besonders gutes Beispiel fand sich unter den ausgestellten Büchern. Neben dem Rauchertagebuch von Frank Höhne, in dem er auf sympathisch humorvolle Art seinen Weg zum Nichtraucherdasein schildert, war es ein Buch, das mir besonders in Erinnerung blieb. Bizarr - Das Kompendium nennt sich dieses Werk. Interessant für alle, die nix zum Gespräch beisteuern können , wenns mal um Sadochmasochismus, Fetische und ähnliches geht. Auf 400 Seiten und mit 1500 Einträgen wird der Laie dann vollends aufgeklärt. Kein verlegenes Schweigen mehr, weil einem zum Thema Kliniksex nix geistreiches einfällt.
(Bild: Bizzar - Das Kompendium)
Nicht nur vom Standpunkt der Bildung, sondern auch vom gestalterischen Standpunkt ein wahres Fest. Farben, Typografie, Optik und Haptik (schwarzer Latexeinband!) und vor allem die Illustrationen ergeben ein stimmiges Gesamtbild. Vor allem von den Illustrationen war ich begeistert.
(Bild: Bizarr - Das Kompendium)
Normalerweise reißen mich ja simple Vektorillus nicht unbedingt vom Hocker und hätte man sie wie die den Großteil der anderen Illus auch, in Rahmen an die Wand gehängt, sie hätten wohl kaum meine Aufmerksamkeit erregt. Doch im Zusammenhang unterstreichen sie einerseits, die teilweise klinische Kälte der dargestellten Objekte und die sachliche Strenge des Lexikons andererseits.
Leider musste ich feststellen, dass es zur Zeit noch nicht zu kaufen gibt, da es noch an einem Verlag mangelt. Wollen wir hoffen, dass es nicht lange so bleibt.
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