Plötzlich war sie da, die zeitgenössische Lyrik. Keine Ahnung, wie man als siebzehnjähriger auf die Idee kommt sich dafür zu begeistern. Vielleicht auch eine Art von pubertärer Rebellion?! Alte Schinken durften es nicht sein, die analysierte man ja schon bis zum Erbrechen im Deutschunterricht. Schule war sowieso zum Kotzen (und ist es heute wahrascheinlich immernoch). Verstehen, dass muss ich zugeben, konnte ich die meisten nicht. Bewundert hab ich sie trotzdem immer, diese kleinen sprachlichen Rätsel.
Requiem für
einen gerade erst eroberten Planeten
mit intensiver Strahlung
Aber was kommt wenn wir uns alle Geschichten erzählt
haben zehntausend heiße Geschichten
das Lexikon unserer Luftschlösser durchbuchstabiert
ist und wir unseren Stern durchgesessen haben wie das Sofa
auf dem wir uns sehr genau kennenlernten
wenn wir dann stumm am Fesnter sitzen und rauchen
Nächte von fast vollkommener Stille
in denen nur deine letzten Sätze nachhallen
Sie sprachen davon dass wir
beide eigentlich Himmelskörper sind
die eine so große Anziehungskraft haben
dass sie nicht einmal ihr eigenes Licht fortlassen
also nicht leuchten sondern schwarz sind
an ihrer Zunge verbrannte Erzähler
(Silke Scheuermann)
Es ist schön zu sehen, dass vieles mit dem Alter plötzlich Sinn ergibt.
Es ist schön zu sehen, dass vieles mit dem Alter plötzlich Sinn ergibt.
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