This is Chris NOT LA

Donnerstag, 18. März 2010

Warum in nem Sweatshop schuften...


wenn man auch seinen eigenen Sweatshop haben kann?
Alle die morgen Abend noch nix vorhaben und ein Herz für arme Grafikstudenten  haben, die mit dem Verkauf von modischen selbstbesiebdruckten Shirts gerade nochmal so (vorrausgesetzt sie verkaufen auch welche) um die Prostitution herumgekommen sind, sollten bei obengenannter Veranstaltung mal vorbeischauen und das ein oder andere Stück mitnehmen. Die Herrschaften würden sich freuen.

Freitag, 5. März 2010

Ein schöner Satz

Die Beobachtung zweiter Ordnung, die Beobachter beobachtet, beobachtet deshalb bestimmte Operationen und stellt ihrerseits eine Operation dar, die - auch vom beobachteten System selbst - beobachtet werden kann.

Dienstag, 2. März 2010

Repeat


Dass alles mal eine Ende hat, ist ja eine allgemein anerkannte Wahrheit (Ja, auch die Wurst liebe Spaßvögel). Einige Wissenschaftler gehen ja (noch immer) davon aus, dass der Mensch wohl das einzige Lebwesen ist, das sich wirklich über die eigene Endlichkeit bewusst ist. Gottseidank ereilen einen Gedanken dieser Art eher selten. Das Leben wär auch ne ziemlich stressige Angelegenheit erwartete man hinter jeder Ecke gleich das Jenseits.
Doch umweht Den Begriff Endlichkeit eine nicht zu leugnende mystische, gar überirdische Aura. Assoziationen von bedrohlich tickenden, gespenstisch umherfliegenden Ziffernblätter und von langsam rieselndem Sand werden geweckt. 
Endlich ist ja per se eigentlich alles. So Sachen, wie Magendarmgrippe oder der dicke Kater nach einer durchzechten Nacht, können, dürfen, sollen ruhig auch endlich sein. Das ist so selbstverständlich erwünscht, dass man da garnicht mehr von Endlichkeit reden kann. Stattdessen ist man froh, die Angelegenheit hinter sich gelassen zu haben, in einer Vergangenheit, an die man sich weder erinnern mag noch erinnern muss. 
Die Endlichkeit entfaltet ihre ganze Bedrohlichkeit erst in Verbindung mit etwas schönem. Einem besonders schönen und großartigen Moment, vom dem man möchte, dass er niemals endet, weil man süchtig geworden ist nach diesem schönen und großartigen Gefühl - dem Gefühl gefeiert, bewundert, geliebt zu werden. Da kann man von Endlichkeit reden, das macht Sinn. Wenn man in solchen Momenten an Endlichkeit denkt, da läuft es einem kalt den Rücken runter. Da will man garnicht dran denken, das bringt Unglück, das beschleunigt sie womöglich nur noch. 
Die Endlichkeit an sich ist ja nicht das Unheimliche, es ist die Ohnmacht und die daraus resultierende Frustration als mündiger Mensch scheinbar nichts dagegen unternehmen zu können. Mit Botox in der Fresse mag man sich vielleicht im Glauben wiegen, man hätte ihr den Mittelfinger gezeigt, doch sie kommt. Wenn nötig, auch faltenlos. Durch die Endlichkeit macht sich das Schicksal den Menschen untertan.
Da lob ich mir doch die Repeat-Funktion meiner Anlage. Mit ihr fühlt man sich doch gleich wieder ein bischen autonomer. Nur diese eine schöne und großartige Lied, immer wieder, stundenlang, ununterbrochen, unendlich, wie ein beruhigendes Mantra, das zu sagen scheint: Ich hab alles unter Kontrolle, mach dir keine Sorgen. Ich hab alles unter Kontrolle, mach dir keine Sorgen. Ich hab alles unter Kontrolle, mach dir keine Sorgen ...


Montag, 1. März 2010

Nachruf


„Volksbedarf statt Luxusbedarf“ skandierte Hannes Meyer und formulierte somit die Leitidee, nach der am Bauhaus unterrichtet und gearbeitet wurde. Als ökonomisches, preislich für jedermann erschwingliches Möbelstück wurdest, unter anderem du, lieber B3 bzw. Wassily Sessel, dort 1925 von Marcel Breuer entwickelt.
Der kommerzielle Erfolg blieb dir damals leider verwehrt. Die Idee hinter dir war den Leuten wohl zu avantgardistisch oder sozialistisch, jedenfalls verstanden sie dich nicht. Avantgarde gilt mittlerweile aber als chic und dafür ist man nun auch bereit einen obszön hohen Preis zu zahlen. Die Menschen haben dich immer noch nicht verstanden. Während du damals als schichtenübergreifendes Möbel erdacht wurdest, als ein Zeichen von Fortschritt galtest, markierst du heute die Grenze zwischen oben und unten. Entfremdet von deiner eigentlichen Funktion als (gar nicht mal so unbequeme) Sitzgelegenheit fristest du dein Dasein in Unternehmenszentralen, Hotellobbies, Anwaltskanzleien, Arztpraxen, Galerien … und meinem Zimmer. Erworben zu einem obszön niedrigen Preis stehst du nun da, verchromtes Stahlrohr, schwarzes Leder, der Porsche unter den Möbeln und sagst laut und zufrieden: Ich hab’s geschafft, ich bin angekommen. Komischerweise konnte ich mich immer mit dir identifizieren. Alles was, in meiner Wohnung steht, dachte ich, ist Teil von mir, repräsentiert mich. Doch bin ich weder Arzt, Anwalt oder Vorstandsvorsitzender eines Unternehmens noch bin ich angekommen. Ich hab keine Ahnung ob ich jemals IRGEND wo ankommen werde. Nur eins ist sicher, für meine Reise brauch ich das nötige Kleingeld, und falls ich dann doch mal ankommen sollte, Platz für einen Stuhl, der meinen Namen trägt.

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