This is Chris NOT LA

Sonntag, 27. Dezember 2009

Minimal Techno - Der Soundtrack zur Autoerotik

Es muss so gegen halb 7 gewesen sein, als René das aussprach, was ich mir schon immer gedacht hab: "das wird ganz schön stumpf".
Also wenn wir davon ausgehen, dass Tanzen mit Sex gleichzusetzen ist, dann entspräche Tanzen zu Minimal Techno Masturbation ohne jemals zum Höhepunkt zu kommen.

Soundtrack fürs Wochenende

Musik ist schon was wunderbares. Aber das tollste an ihr ist, egal wie du dich fühlst, irgendwer hat sich schonmal genauso gefühlt und ein Lied darüber getextet.



I'm about
To have a nervous breakdown
My head really hurts
If I don't find a way out of here
I'm gonna go berserk ''cause
I'm crazy and I'm hurt
Head on my shoulders
It's going...berserk

I hear the same old talk talk talk
The same old lines
Don't do me that today, yeah
If you know what's good for you you'll get out of my way ''cause
I'm crazy and I'm hurt
Head on my shoulders
Going...berserk

I won't apologize
For acting outta line
You see the way I am
You leave any time you can ''cause
I'm crazy and I'm hurt
Head on my shoulders
Going...berserk

Crazy! crazy! crazy! crazy!

I don't care what you fuckin' do
I don't care what you fuckin' say
I'm so sick of everything
I just want to...die!



ach wie schön.

Freitag, 25. Dezember 2009

Wim Wenders für Leica



Mein Vater hatte keine Leica, sondern ne Canon. Benutzen ließ er sie mich trotzdem nie, der Arsch.

Es macht Sinn

Plötzlich war sie da, die zeitgenössische Lyrik. Keine Ahnung, wie man als siebzehnjähriger auf die Idee kommt sich dafür zu begeistern. Vielleicht auch eine Art von pubertärer Rebellion?! Alte Schinken durften es nicht sein, die analysierte man ja schon bis zum Erbrechen im Deutschunterricht. Schule war sowieso zum Kotzen (und ist es heute wahrascheinlich immernoch). Verstehen, dass muss ich zugeben, konnte ich die meisten nicht. Bewundert hab ich sie trotzdem immer, diese kleinen sprachlichen Rätsel.


Requiem für
einen gerade erst eroberten Planeten
mit intensiver Strahlung

Aber was kommt wenn wir uns alle Geschichten erzählt
haben zehntausend heiße Geschichten

das Lexikon unserer Luftschlösser durchbuchstabiert
ist und wir unseren Stern durchgesessen haben wie das Sofa

auf dem wir uns sehr genau kennenlernten
wenn wir dann stumm am Fesnter sitzen und rauchen

Nächte von fast vollkommener Stille
in denen nur deine letzten Sätze nachhallen

Sie sprachen davon dass wir
beide eigentlich Himmelskörper sind

die eine so große Anziehungskraft haben
dass sie nicht einmal ihr eigenes Licht fortlassen

also nicht leuchten sondern schwarz sind
an ihrer Zunge verbrannte Erzähler

(Silke Scheuermann)


Es ist schön zu sehen, dass vieles mit dem Alter plötzlich Sinn ergibt.

Dienstag, 22. Dezember 2009

Soundtrack fürs Wochenende

Mal etwas früher, weil echt zu schön:

Kreativer Irrsinn

Ein S-Bahngespräch über luzide Träume artete fast zu einem handfesten Streit aus, nachdem ich die gewagte These aufgestellt hatte, dass es nicht wirklich möglich ist zwischen Traum und Wirklichkeit zu unterscheiden, also dass was wir als Wirklichkeit wahrnehmen genauso gut ein Traum sein kann. Diesen Ansatz verfolgte ich dann weiter bis zur, meiner Gesprächspartnerin nach, paranoiden und radikalen These man könne sich theoretisch über jede Regel bzw. jedes geltende Naturgesetz hinwegsetzen, so dass in Grunde genommen alles möglich wäre, wie in einem luziden Traum eben.
Unsere ganze Welt basiert auf Naturgesetzen, Regeln und Formeln, die wir Menschen selbst aufgestellt haben. Diese Formeln bzw. wir selbst geben den Rahmen vor, in dem wir uns intellektuell bewegen. Jede Idee, die wir haben, ist direkt oder indirekt von der Vorleistung anderer inspiriert.
Nehmen wir als Beispiel die die mathematische Formel y (y steht in diesem Fall für eine beliebige Formel, zum Beispiel a2+b2=c2). Diese leitet man sich her aus der Formel x. Formel y ist zustande gekommen, weil man an Formel x angeknüpft hat.
Mathematik ist jedoch eine höchst abstrakte Angelegenheit und jeder, der Mathematik studiert oder einen Mathematiker kennt weiß, dass es in erster Linie darum geht zu beweisen und weniger eine konkrete Rechenaufgabe zu lösen. Bei der Beweisfindung stützt man sich auf Formeln, die bis ins antike Griechenland zurückreichen. Diese Formeln, werden in der Regel nicht angezweifelt. Denn täte man es und sie würden sich tatsächlich als falsch entpuppen, dann wären auch die daraus resultierenden Formeln falsch und dann käme man ganz schnell in Erklärungsnot. Wieso funktioniert etwas, das der Formel nach, nicht funktionieren dürfte? Wir gehen davon aus, dass die Formel korrekt ist, weil das, was damit bewiesen wird, ja funktioniert. Aber dass es auch ohne diese oder mit einer anderen Formel funktionieren könnte, das ziehen wir nicht in Betracht.
Aus dem Mathematikunterricht wissen wir ja noch, dass ein falscher Rechenschritt reicht um das Ergebnis zu verfälschen. Doch theoretisch ist es völlig egal welche Zahl am Ende herauskommt.
Zum Beispiel basiert die Formel z auf der Formel y, Formel y auf Formel x, Formel x auf Formel w und so weiter. Dies kann man zurückverfolgen bis zur Grundformel a bzw. der Konstanten a, ein Axiom, auf dem dieses ganze Formelsystem basiert und geeicht ist. Da a ein Axiom ist bedarf a auch keines weiteren Beweises. Folglich kann man davon ausgehen, dass a willkürlich gewählt ist und somit keine Konstante, sondern vielmehr eine Variable ist. Das heißt, passen wir die Variable a entsprechend an, so ist das eben noch falsche Ergebnis plötzlich richtig.
Mir geht es hier nicht darum die Welt an sich in Frage zu stellen. Ich behaupte nicht, dass sie so wie sie ist falsch sei, da es, wie ja bereits in meinem Beispiel erläutert, kein falsch gibt. So wie wir sie wahrnehmen, ist sie, meiner Meinung nach, ja auch ziemlich in Ordnung.
Vielmehr geht es mir darum zu zeigen, worin sich Kreativität eigentlich manifestiert. Kreativität bedeutet sich die Welt nach seinen Wünschen anzupassen, Ideen zu entwickeln und zu formulieren, die den Status Quo anzweifeln. Dies soll ein Appell zum Quer-, Anders- und Weiterdenken sein. Denn wie heißt es so schön: Die Gedanken sind frei.